Unsere erste "Aktion" war ein Hilfstransport in die Ukraine mit Lebensmittel, Hygieneartikeln, Verbandsmaterial sowie Spielsachen.
Hier der Erfahrungsbericht eines unserer Mitglieder:
Nachdem sich die ersten Eindrücke gesetzt haben und ein wenig
Schlaf nachgeholt wurde, möchte ich euch alle gerne teilhaben
lassen, was wir erlebt haben.
Freitags um 24 Uhr ging es nach 5 Tagen Organisation mit 4
Fahrzeugen und 11 Mann Besatzung Richtung polnisch-ukrainische
Grenze. Schon auf dem Weg dorthin, sahen wir unzählige weitere
Konvois und jeder der einen anderen überholt hatte, drückte auf
die Hupe und zeigte den Daumen nach oben.
Um 15 Uhr erreichten wir unseren Zielort Lublin. Dort sahen wir
das erste mal was hier eigentlich passiert. Der Hof voller
Hilfsgüter und ja, es war ein sehr großer Hof. Es herrscht das
organisierte Chaos.
Unser dankbarer Kontaktmann Moritz geleitete uns als erstes zur
Stärkung ins Kloster der „Caritas Polen“. Dort gab es kalt
warmes Buffett u.a. mit leckeren Teigtaschen. Wir haben glaube
ich das beste Gulasch ever gegessen.
Nach dem Essen ging`s ans ausladen unserer Sprinter. Weil die
Helfer ein Sattelzug erwartet haben, wurden wir etwas
vertröstet. Jochen kam auf die Idee nach leeren Paletten zu
fragen um wieder voran zu kommen. Kurzer Hand erhielten wir
diese und mit der örtlichen Feuerwehr war auch schnell ein
weiterer Helfer gefunden. Nach ca. 15 Minuten waren 5,5 Tonnen
Sachgüter ausgeladen.
Das schlimmste vor Ort waren jedoch die vielen flüchtenden
Frauen und Kinder, die aus der Ukraine kamen und nichts außer
ihren Sachen am eigenen Leib dabei hatten. Sowas zu sehen
knabbert an einem. Wir hätten in unseren Autos sehr viele
Menschen mitnehmen können, hatten jedoch keine Sitze drin. Dies
zerreißt einem das Herz, wenn man mit leeren Autos zurückfahren
muss.
Nach einer kurzen Nacht im Hotel in Lodz, zog es uns früh
morgens direkt wieder weiter. Auf der Autobahn viele gefüllte
Autos/Sprinter/Busse, jedoch ausschließlich mit Frauen und
Kindern. Von den Vätern und Ehemänner keine Spur. Es lief uns
tatsächlich allen eiskalt den Rücken runter wenn man darüber
nachdachte, was diese gerade machen und ihre Familie u.U. nie
wieder sehen. FURCHTBAR.
Gegen 20 Uhr am Sonntagabend waren alle Fahrzeuge mit der
kompletten Besatzung im Weissacher Tal angekommen. Die
Eindrücke werden wir so schnell nicht vergessen. Wir werden
weiterhelfen und haben uns darüber viele Gedanken gemacht. Die
Planung einen Hilfsverein zu gründen schreitet voran. Wir
halten euch auf dem laufenden.
Anders als geplant jedoch nicht weniger wichtig war unsere 2. Sammelaktion!
unsere zweite Spendensammelaktion verlief, wie erwartet, nicht so extrem gut wie die erste, aber es kamen dank Ihnen sagenhafte 1,5 Tonnen Waren zusammen. Was uns am meisten berührt hat, war eine Spende der 3. Klasse Schule an der Weissach. Eigenständig organisiert durch die Kinder, denen der Krieg sehr nahe geht.
Durch die geringere Menge hat sich für uns der Kosten-Nutzen-Aufwand nicht gelohnt, die Hilfsgüter an die polnisch/ukrainische Grenze zu transportieren.
Über eines unserer Mitglieder konnte jedoch schnell der Kontakt nach Stuttgart zu Schwester Margret, einer Franziskaner Nonne aus Stuttgart, hergestellt werden.
Durch sie kamen wir an den Ukrainer Andreas, der seit 20 Jahren in Stuttgart lebt und als Ingenieur arbeitet. Eben dieser organisiert Transporte direkt in die Ukraine. Jetzt aber das beste. Er lässt die Transporte nicht nach Kiew oder Charkiw bringen (wo nahezu alle großen Transporte landen), sondern dorthin wo absolut NICHTS ankommt und die humanitäre Katastrophe vorherrscht. Mariupol, Sumy und Mykolajiw sind drei dieser Städte. Was dort vor sich geht, kann man sich nicht ausmalen.
Wir haben uns einstimmig dafür entschieden, diese Transporte zu unterstützen.
Wie geht es weiter?
Kommende Woche renovieren wir von Hands for Help eine Wohnung der Gemeinde, um eine Familie in Weissach im Tal aufzunehmen. Wer uns hierbei unterstützen will und vor allem kann (abtapezieren und streichen), meldet sich bitte über Info@handsforhelp.de
Dies waren unsere größten Aktionen aber auch eine Nummer kleiner ging es 2022 und 2023 weiter.
Nach einer weiteren Hilfsgüter-Sammlung im Juli 2022 und Verbringung derselbigen in die Ukraine (durch Kooperationspartner), wurde die gemeinnützige Organisation „STELP e.V.“ Stuttgart durch Finanzmittel in Höhe von 2500€ bei ihren Tätigkeiten gefördert.
Ebenso wurde über das Benefizkonzert in der St. Agatha Kirche Weissach im Tal durch den Chor „TonArt“ des Liederkranzes Concordia (Sulzbach a.d. Murr) und das „Peace4Ukraine“-Festival des Kreisjugendrings Rems-Murr e.V. berichtet, bei welchen weitere Spendengelder für den Verein generiert werden konnten.